Erotik und Spiritualität

Eines der sensibelsten und doch größten Tabu-Themen unserer Zeit ist immer noch der Bereich der Erotik. Und doch ist interessantenweise gerade dieser Bereich in Europa sehr viel offener geworden wenn man Trends und Entwicklung der letzten 10 Jahre betrachtet.

Ein ähnliches Phänomen erleben wir etwas langsamer auch im spirituellen Bereich.

Da wir nun in unserer persönlichen Sichtweise der Dinge bzw. in unserer Überzeugung auch sehr spirituell eingestellt sind und dem Kern unserer Lebensweise, Sichtweise, privaten und beruflichen Aktivitäten ein sehr altes Vermächtnis der chinesischen Kultur zugrunde liegt, womit auch ein tatsächlich einzigartiges Wissen verbunden ist, haben wir uns gefragt, ob es in heutiger Zeit nicht doch auch mehr Menschen gibt, die nach authentischem essenziellen Wissen streben und dieses auch tatsächlich bewußt LEBEN möchten.

Dem ursprünglichen „Wissen der Allerersten“ (先人的知识) zufolge, liegt der eigentliche „Schlüssel des Lebens“ in der Sexualität. Dies ist schon rein biologisch einleuchtend, da es ohne Sexualität keine Fortpflanzung mit Kindersegen gäbe und bereits innerhalb einer Generation es zu einem Aussterben der Arten kommen würde. Und daß nun die Art „Homo sapiens“ noch nicht in die Washingtoner Liste bedrohter Arten aufgenommen wurde, liegt zweifelsfrei an dem Umstand, daß man sich gut auf den Arterhalt versteht, denn davon zeugen bereits über 7 Milliarden Menschen.

Doch mit dieser Metapher der Allerersten (Xian – 先) ist sehr sehr viel mehr gemeint. Schauen wir uns verschiedenste Kulturen an, so wird immer wieder davon gesprochen, wenn Mann und Frau sich intim vereinen, sind sie „EIN Fleisch“ geworden. Sie sind EINS. Auch aus Sicht des „Wissens der Allerersten“ ist dies so. Jedoch spricht man hier von einer vollkommenen Einheit wenn diese im Geiste und im Fleische passiert, letztlich was eine ideale Partnerschaft ausmachen sollte. Yin und Yang vereinen sich und werden vollkommen EINS.

Aber ist das schon die ganze Erklärung?

image1Interessanterweise können wir in wieder deutlich zunehmendem Maße Andeutungen, Ahnungen, Sehnsüchte in verschiedensten Religionen oder Praktiken sehen. Hierzu zählen sowohl der tantrische Buddhismus, Lehrmeinungen im Daoismus, Tempel- und Fruchbarkeitsrituale verschiedenster Kulturen und Religionen besonders der archaischen Zeitepoche, genauso wie heutzutage Tantra-Schulen, Praktiken wie „Eyes Wide Shut“-Partys, „Abende der O“, Wifesharing, Mansharing, CMNF-Veranstaltungen (Clothed Male Naked Female – übersetzt: bekleidete Männer, nackte Frauen), aber auch diverse Swingerveranstaltungen.
Sie alle haben eines gemeinsam: das Ausleben der Sexualität steht im zentralen Mittelpunkt, sei es mit einzelnen oder in der Gruppe bzw. Gemeinschaft.

Besonders auffällig ist jedoch, daß trotz aller oft nymphomanischer Aktivitäten, die Sehnsüchte vieler Menschen zumeist LEER bleiben. Dies kann in den letzten Jahren besonders hier in Europa sehr häufig festgestellt werden. Sex wird teils wie eine Droge gelebt; man macht Gangbang-Veranstaltungen, ist ausgehungert nach Extrem-Sex und Mega-Orgasmen, um sich abzulenken und das Gefühl der Leere, der Unausgeglichheit, des Verlustes tieferer Werte zu übertönen und ist doch so häufig innerlich danach leer.

image4Ein „Swinger“-Dasein zu führen, der Kick vielleicht fremde Haut zu erleben, mit anderen (fremden) Menschen sexuelle Vereinigungen zu erleben; in all dem ist  sehr häufig bei vielen Menschen die Suche nach etwas Bestimmten; die Suche nach den eigenen Wurzeln, nach etwas Höherem zu verspüren, als nur primitives Abreagieren niederer Triebe. Die meisten können ihr Verlangen, ihre Unruhe, ihre Sucht, ihre Unausgeglichenheit nicht einmal in Worte fassen. Es sind zumeist oft nur Ahnungen, die dann leicht in Frustration und innere Unzufriedenheit umschlagen, was dann auch leicht zu Spannungen und Beziehungskonflikten führen kann.

Doch all das, diese oft unterschwelligen Ahnungen und Sehnsüchte, sind aber letztlich Hilfeschreie der Seele, die den Anschluß an ihre Gesamtheit bzw. ihre Wurzeln verloren hat. Sie ist ruhelos geworden, ausgehungert, dürstend und treibt wie ein hilfloses Blatt im Wind.
In China wurde der Mensch immer als eine Einheit aus Körper, Seele und Geist angesehen. Entsprechend dem Wissen der Wu-Familie (吴氏家族) bestimmt das Unterbewußtsein zu 66,66666… % das Bewußtsein, nur hat der moderne Mensch es leider verlernt, dieses noch wahrzunehmen. Das bedeutet jedoch nicht daß es nicht mehr existent oder nicht mehr aktiv wäre. Im Gegenteil; es übernimmt immer dann die totale Kontrolle, wenn sich das oberflächlichere Bewußtsein abschaltet und wie z.B. während des Schlafes in den „Standby“-Modus wechselt.

image3Besonders in alter Zeit waren auch in China sexuelle Auslebungen verschiedenster Praktiken und ritueller Orgien völlig normal und galten als selbstverständlicher Bestandteil des GELEBTEN Lebens! Diesen Praktiken, Orgien oder sexuellen Zeremonien hat aber grundsätzlich immer eine sehr tiefe spirituelle Verwurzelung zugrunde gelegen. Vielmehr waren in diesen sexuellen Riten, Orgien und Praktiken die Versuche unternommen worden zu dem höheren Bewußtsein vorzudringen. Dies wurde auch im Daoismus und tantrischem Buddhismus noch über Jahrtausende gelebt und wird es auch heute noch, obgleich den wenigsten modernen Menschen dies noch bekannt sein dürfte.

Der Buddhismus ist jedoch in China nur ca. 2.000 Jahre alt. Trantra in Indien ist noch jünger, und der Daoismus ist lediglich auf ca. 3.500 Jahre zurückzuführen. Aber bereits viele Jahrtausende davor gab es in China ein sehr viel tieferes spirituelles Wissen, wo die Sexualität als „Schlüssel des Lebens“ galt, sowohl zur Gesundheitserhaltung (es gab sogar spezielle sexuelle Techniken, um heilend auf Krankheiten einzuwirken und um bestimmte Bereiche besonders zu stärken bzw. Energien zu stärken oder zu regenerieren), zum Fortbestand der eigenen Art, aber auch um die physische Existens letztlich zu überwinden und um so Höheres zu erreichen.

image2In diesem sehr alten Wissen wurde eine unerfüllende Sexualität als eine der wichtigen Ursachen für Krankheiten und seelische und zwischenmenschliche Probleme angesehen.
Die ältesten Tempel hatten dadurch auch immer starke Verbindungen zur Sexualität. So war im ältesten Ming Tang (明堂) des Yu Shen (玉神) der „Altar der Erde“ mit vielen symbolischen Elementen dargestellt, die die weibliche Vagina zeigten, dem Symbol der Erde, des Gebährenden, des Fruchtbaren. Auch in anderen alten Kulturen (z.B. dem späterem Lingam-Kult) sind zahlreiche Zeugnisse zu finden, die deutlich aufzeigen, daß dies letztlich ein kulturübergreifendes Wissen war, was die Menschen gemeinschaftlich und ganzheitlich verbunden hatte.

 

In unseren regulären Untersuchungen wird auf das Thema Sexualität kaum eingegangen. Besonders wenn dem männlichen Therapeuten ein attraktive aufreizende junge Frau gegenüber sitzt, so ist ein mögliches Mißverständnis quasi schon hausgemacht, denn jegliche Andeutung würde als „sexuelle Belästigung“ aufgefaßt und gedeutet werden, was sehr wahrscheinlich zu unerwünschten Komplikationen und zwangsläufigen Ärgernissen führt. Wird die Einbeziehung in den Beratungsbereich dieses brisanten Themas hingegen vom Patienten bewußt mit gewünscht, so sollte unbedingt auch der Partner der jungen Dame mit anwesend sein, um mögliche Mißverständnisse von vorneherein zu vermeiden.

Hingegen sind die Themen Impotenz, Unfruchtbarkeit, Frigidität, mangelnde Ausdauer oder zu schnelle Erektion nicht nur im alten China von großer Bedeutung gewesen. Sie sind auch heute noch sogar in Europa von zunehmenderer Wichtigkeit. Daher gab es seit Jahrtausenden im Bereich der Chinesischen Medizin eine Vielzahl überaus wirksamer Potenz-Rezepturen die ursächlich auch immer auf die Stärkung der Niere und Nieren-Essenz ausgerichtet sind. Eines der wichtigsten und effektivsten Potenz-Mittel ist so auch das Liebes-Tonikum Gong Ting Yu Yong Nan Bao Bu Yao (宫廷御用男寳葯酒) von JIN FENG, das bereitsauch ohne genauere Untersuchung angewendet werden kann.

 

Das unglaublich riesige Potenzial, das letztlich tatsächlich in der Sexualität liegt, das Wissen über den „Schlüssel des Lebens“ würde sehr vielen Menschen nicht nur deutlich gesundheitlich und therapeutisch helfen und körpereigene Ernergien (Qi – 气) wieder regenerieren, es würde zudem auch deutlich partnerschaftliche und zwischenmenschliche Beziehungen verbessern, soziale Gemeinschaften fördern, die Verbundenheit zur Erde (Mutter Gaja) und somit zur Natur stärker bewußt machen und somit dem Himmel bzw. dem Schöpfergott näher bringen.

Das höchste spirituelle Ziel ist, über die Einheit zwischen Körper, Seele und Geist, die Überwindung der physischen Materie zu erreichen und so über die Einheit zwischen Himmel, Erde und Mensch letztlich zum höchsten Schöpfergott (SHANG TI – 上帝) aufzusteigen und vor seinem Angesicht mit allen Wesensformen wieder EINS zu sein. Die Bejahung und die von Zwängen und falschen Dogmen freie Auslebung der eigenen Sexualität können nur dann den „Schlüssel“ bilden, wenn auch die geistige Gesinnung so ausgerichtet ist, daß das eigene Selbst überwunden wird und so das eigene Ego, Neid, Gier, Mißgunst, Zwietracht, Intrigität, Rachsucht, Habsucht und Machtbesessenheit keinen Raum mehr im Herzen finden, sondern dieses vollständig durch das Licht des Schöpfergottes, die mächtigste und selbstloseste Liebe, die stärkste in allen Universen und Dimensionen und darüber hinaus existierende ENERGIE-Form vollends ausgefüllt wird.

Diesen Weg kann aber letztlich jeder nur SELBST beschreiten und wie eine keimende Pflanze, die die dunkle und harte Erde durchbricht und zum Lichte emporstrebt, so sollte auch der Mensch zu der Quelle allen Lebens, allem Lichte streben. Und hier helfen weder unsinnige Channeln oder esoterischer Unfug, weder Ablaßhandel, noch technischer Fortschritt, noch weltlicher Besitz oder Macht, noch Bündnisse mit anderen Mächten, noch Selbstkasteiung, noch reine Meditation…- es hilft nur das eigene Herz, ausgefüllt mit der Energie des Höchsten – Shang Ti (上帝)…

 

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