Mythen Meso-Amerikas

Fast alle Völker Mesoamerikas teilen die Vorstellung von der Entstehung und dem Untergang verschiedener kosmischer Zeitalter (Sonnen). Für die Azteken bestand der Himmel aus dreizehn Ebenen, die sich über der Erde befanden – und neun Ebenen der Unterwelt befanden sich nach deren Vorstellung unter der Erde. Auf der höchstes Ebene des Himmels herrschte Ometeotl, der Gott der Zweiheit, der zugleich Mann und Frau war und in der 5. Sonne herrscht, der aktuellen Gegenwart.

In den vier Sonnen (kosmischen Zeitalter) zuvor brachte er jeweils einen anderen Gott hervor, denen jeweils eine Farbe und eine Himmelsrichtung zugeordnet war und von denen jeder einen Aspekt des übermächtigen Gottes Tezcatlipocas verkörperte. Der erste Gott war der rote Tezcatlipoca selbst und wurde „Xipe Totec“ genannt, der zweite war der blaue Tezcatlipoca als „Huitzilopochtli“ der Stammesgott der Azteken, der dritte war der weisse Tezcatlipoca und wurde „Quetzalcoatl“ genannt, dem man nachsagte, er sei aus dem Westen über das Meer zu ihnen gelangt und schließlich war der vierte von Ometeotl geschaffene Gott der schwarze Tezcatlipoca als Herrscher des Nachthimmels.

Jeder dieser Götter herrschte ein kosmisches Zeitalter, dessen Namen stets auch die Macht bezeichnete, die eben dieses Zeitalter dann auch zerstört. Das derzeit aktuelle Weltzeitalter entstand in der heiligen Stadt Teotihuacan und heisst „4 Bewegung“, womit beschrieben ist, daß das derzeitige Weltzeitalter durch Erdbeben beendet sein wird. Übrigens ebenso, wie die von den Maya bezeichnete Zeitenwende zum Ende der drei Maya-Kalender eingeleitet werden soll. Interessanterweise enden die drei Zyklen der drei Maya-Kalender tatsächlich am 21.12.2012 und es wird dort eine bestimmte Planetenkonstellation geben – diese Konstellation aber ist kein böses Omen, sondern einfach logisch, weil sich die Maya.Kalender eben an genau solchen Konstellationen orientierten.

Für die Maya war aber ebenso logisch klar, daß es danach weitergehen wird. Es beginnen neue Zyklen der Kalender – allerdings in einem neuen Zeitalter, mit anderen und hoffentlich besseren Vorzeichen – aber eben nicht mehr mit allen Menschen der aktuellen Gegenwart und mit neuen Wesen, die aus der Vergangenheit zur Gegenwart gefunden haben … – Seelenwanderung höherer Wesen?

 

Der Überlieferung der Azteken nach verdanken wir das aktuelle Weltzeitalter Göttern, die sich am Ende des vierten Zyklus opferten, um Sonne, Mond und Winde wieder in Bewegung zu bringen und so das aktuelle Weltzeitalter ermöglichten. Ein 24 Tonnen schwerer Stein, der Kalenderstein der Azteken mit dem Gesicht des Sonnengottes Tonatiuh symbolisiert die fünf Weltzeitalter und bestimmt einen Tag des Weltuntergangs, den des Endes des fünften, aktuellen Weltzeitalters.

image1Für die Tolteken übrigens geht der Bau der Welt auf Quetzalcoatl zurück. Dieser Schöpfergott der Tolteken war der Bruder von Tezcatlipoca, dem Schöpfergott der Azteken und kämpfte der Überlieferung nach gemeinsam mit ihm gegen ein Erdmonster. Um es zu besiegen, verwandelten sich beide Brüder in Schlangen, woraus der Schlangenmythos Mesoamerikas wurde und sie zerrissen das Erdmonster in zwei Teile, woraus Erde und Himmel wurde. Dieses aber entzürnte die übrigen Götter, die sodann herunterstiegen und aus den Resten des Monsters Bäume, Kräuter, Bäche und alles schufen, was die Welt ausmacht. Nur Früchte sollten nicht gedeihen – und so muße die Erde erst mit Menschenblut getränkt werden, um Früchte tragen und die Menschen ernähren zu können.

image4Die Azteken berichteten davon, daß Quetzalcoatl ihnen auch im Menschengestalt als bärtiger und hellhäutiger Mann erschien. In den aztekischen Codices wird er in abstrahiert-menschlicher Weise dargestellt; hier trägt er zumeist einen sternförmigen Brustpanzer, der auf den Wandelstern Venus verweist. Sein Bruder und Gegner war Tezcatlipoca, der Herrscher des Nachthimmels. Aus der „Historia general de las cosas de Nueva Espa&˜a“ von Bernardino de Sahagun stammt folgender Text über Tezcatlipoca:

„Der Gott Tezkatlipoka, er galt als ein WAHRER Gott, unsichtbar, mächtig,
JEDE Stätte zu betreten, die Himmel, die Erde und den Ort der Toten.
Man sagte, wenn er auf Erden war, hat er die Menschen zum Krieg angespornt,
Feindschaft und Zwietracht gestiftet und viel Angst und Unruhe verursacht.
Er hetzte die Völker gegeneinander auf, so daß sie Kriege führten,
und darum ward er der ‚Feind auf beiden Seiten‘ geheißen.
Er allein verstand, wie die Welt regiert wird,
und spendete allein Wohlstand und Reichtum
und nahm sie nach seinem Belieben wieder fort;
er spendete Reichtümer, Wohlstand und Ruhm,
Tapferkeit und Herrschaft, Ehren und Würden
und nahm sie wieder fort, wann es ihm gefiel.
Darum ward er gefürchtet und verehrt,
denn es lag in seiner Macht, zu erheben und niederzuwerfen.“

 

In der aztekischen Mythologie ist Quetzalcoatl der Gott des Windes, des Himmels, der Erde und ein Schöpfergott. Er symbolisiert den Ozean. Sein wichtigstes Heiligtum lag in Cholula.

Quetzalcoatl war der „Legende der Sonnen“ nach auch der Schöpfer der Menschen. Aus der Unterwelt Mictlan holte er die Knochen der Menschen, die in den vorangegangenen Zeitaltern vernichtet worden waren und legte sie in eineJade-Schale. Die Muttergöttin zerrieb die Knochen und Quetzalcoatl, sowie alle anderen Götter opferten ihr Blut in die Jade-Schale, aus welcher schließlich die Menschen entstanden. – Seitdem allerdings müssen die Menschen für den Fortbestand der Welt durch ebensolche Selbstkasteiungen und Menschenopfer für den Fortbestand der Welt sorgen.

Die Tolteken kannten ihn unter der Bezeichnung „Tlahuizcalpantecuhtli“ („Herr der Morgen-Röte“ bzw. „Morgenstern-Herr“) und kannten ihn als hart durchgreifenden, aber gerechten Gott, der eine scharfe Zunge führte und nicht zögert mit scharfen Pfeilen und Wurfspeere durchzugreifen.

image3Bei den Maya als „Kukulkán“ (die gefiederte Schlange) bezeichnet, war er auch der Gott der Auferstehung und der Reinkarnation und der Herr der vier Elemente (Wasser, Erde, Feuer, Luft). Jedes Element wurde durch eine Pflanze oder ein Tier dargestellt:

  • Luft – der Geier
  • Feuer – die Eidechse
  • Erde – der Mais
  • Wasser – der Fisch

 

Eine Überlieferung besagte, Quetzalcoatl hätte bei seiner Einschiffung und Abreise nach dem geheimnisvollen Tlapallan verkündet, dereinst von Osten über den Atlantischen Ozean mit seinem Gefolge zurückzukehren, um sein Reich wieder in Besitz zu nehmen. Dies war einer der tragischen Gründe, weshalb im 16. Jahrhundert der Herrscher Montezuma II., den spanischen Eroberern unter Hernán Cortés in ihren glänzenden Rüstungen und hoch zu Roß, nur zögerlich Widerstand entgegensetzte. Er konnte nämlich nicht ausschließen, es mit den Gesandten des Gottes Quetzalcoatl zu tun zu haben.

Unter dem Namen „Kukulcan“ wurde Quetzalcoatl bei den Maya verehrt. Die Quiché-Indianer im Hochland von Guatemala nannten ihn „Q’uq’umatz“; er wird an verschiedenen Stellen im „Popol Vuh“ erwähnt.

 

image2Die „Mutter der Götter“ ist Teteoinan, auch bekannt als „Tonantzín“ („Unsere liebe Mutter“) und  „Coatlicue“ („Rock der Schlange“). Sie ist in der Mythologie der Azteken die Erdgöttin und die Mutter von Huitzilopochtli, dem Kriegs- und Sonnengott. Auch unter den Namen „Toci“ („Unsere Großmutter“) und „Cihuacoatl“ („Weibliche Schlange“) ist sie bekannt und gilt auch als Patronin der Frauen, die während der Geburt starben. Weitere Namen sind „Muttergöttin der Erde, die alle himmlischen Dinge gebiert“, „Göttin des Feuers und des Reichtums“, „Göttin des Lebens, des Todes und der Wiedergeburt“ und „Mutter der Südlichen Sterne“.

Sie wird dargestellt als eine Frau, die einen Rock aus sich krümmenden Giftschlangen trägt und sich mit einem Halsband aus menschlichen Herzen, Händen und Schädeln schmückt. Ihre Füße und Hände sind mit kräftigen Klauen ausgestattet, um Gräber zu graben und ihre Brüste werden recht schlaff dargestellt, verursacht durch das Stillen. Die meisten aztekischen Darstellungen dieser Göttin betonen ihren todbringenden Charakter, denn die Erde ist, ebenso eine liebende Mutter, wie auch ein unersättliches Monster, das alles Lebende verzehrt. Sie verkörpert die gierige Mutter, welche in der Gebärmutter, sowie im Grab existent ist.

 

Ähnlichkeiten zu Mythologien anderer Kulturen weltweit sind unverkennbar. In Coatlicue finden sich viele Aspekte der griechischen Göttin Gaia wieder. Quetzalcoatl, der Schöpfergott der Tolteken, „Herr der Morgen-Röte“ und Beherrscher der Elemente, war der Bruder von Tezcatlipoca, dem Schöpfergott der Azteken und Herrscher des Nachthimmels, der gleichzeitig sein Gegner war, die Menschen zum Krieg angespornte, Feindschaft und Zwietracht stiftete, für viel Angst sorgte, über Wohlstand und Reichtum gebot und es als einziger verstand die Menschenwelt zu beherrschen. Beide bekämpften sie vereint das Erdmonster, ähnlich dem chinesischen Mythos des Hun Dun (混沌). Beide waren so gegensätzlich wie Fu Xi (伏羲) und Shen Nung (神農), beide hatten schlangen- bzw. drachenähnliche Körper, und beide zerrissen das Erdmonster und schufen Erde und Himmel.

  • Haben alle diese Mythen der verschiedensten Völker und Kulturen einen gemeinsamen Ursprung?
  • Sind dies wirklich nur „primitive“ Vorstellungen rückschrittlicher Kulturen?
  • Sind es nicht viel eher noch erhalten gebliebene Fragmente, eines ganz anderen Wissens, als die moderne Geschichtsschreibung uns glauben machen möchte?
  • Doch nicht nur die unverkennbaren Gemeinsamkeiten verschiedenster weltweiter Mythologien sind verblüffend, sondern auch einzigartige Bestätigungen des Wu-Mythos (吴神化). Welches Wissen hatten unsere Urahnen weltweit?
  • Wovon legten unsere Vorfahren TATSÄCHLICH Zeugnis ab und überlieferten ihr Wissen in Mythen und Legenden?
  • Und wie wird demzufolge unsere Zukunft WIRKLICH aussehen?

 

Fast unheimlich mag auch der letzte Satz des Maya-Kalenders erscheinen, der das neue Zeitalter ab dem 21. Dezember 2012 ankündigte mit der überaus gewichtigen Aussage:

„…und die alten Götter werden zurückkehren!“

 

Sind diese „Götter“ vielleicht schon längst unter uns? – Erfahren Sie mehr in den Seminaren der JIN FENG AKADEMIE (金凤学院).

 

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Foto: Teotihuacán – Kopf der Federschlange, Copyrigth by Wikipedia, Jami Dwyer, August 2008
Foto: Statue der Coatlicue im Nationalmuseum für Anthropologie (Mexiko-Stadt), Copyrigth by Wikipedia, Luidger, Dezember 2004

Foto: Xochicalco – Tempel der Federschlange, Copyrigth by Wikipedia, Giovani V, Juni 2008